Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur, auch Aurikulotherapie genannt, ist eine faszinierende und wirkungsvolle Methode innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und findet heute auch im westlichen Raum breite Anwendung – sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Schmerztherapie und Psychosomatik.

Bereits zur Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) wurde in alten chinesischen Schriften beschrieben, dass sich bestimmte Körperregionen auf das Ohr projizieren lassen. Die zugrunde liegende Vorstellung ist, dass das Ohr eine Mikrosystem-Abbildung des gesamten menschlichen Körpers darstellt – ähnlich wie bei der Fußreflexzonenmassage. Dabei gleicht die Form des Ohres einem auf dem Kopf liegenden Embryo, wobei das Ohrläppchen den Kopf, die Ohrmuschel den Rumpf und der obere Rand des Ohrs die unteren Extremitäten widerspiegelt.

Wirkungsweise und Durchführung

Die Reflexpunkte im Ohr stehen in direkter Verbindung zu den entsprechenden Körperorganen oder Funktionskreisen. Durch das gezielte Setzen feiner steriler Nadeln an diesen Punkten wird eine Reizübertragung an das zentrale Nervensystem ausgelöst, die wiederum eine regulierende Wirkung auf das betroffene Organ oder System entfalten kann. Diese Methode wird nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Diagnose genutzt – denn viele Punkte am Ohr reagieren bei akuten oder chronischen Beschwerden mit Schmerzempfindlichkeit oder Hautveränderungen.

In einer typischen Behandlungssitzung werden in der Regel etwa drei bis fünf spezifische Punkte pro Ohr ausgewählt und sanft akupunktiert. Je nach Beschwerdebild wird entweder ein Ohr oder beide Ohren gleichzeitig behandelt. Die Nadeln verbleiben zwischen 20 und 45 Minuten, während der Patient entspannt ruht.

Ergänzende Methoden

Zwischen den Sitzungen können zur Verlängerung und Verstärkung des therapeutischen Effekts sogenannte Ohrkügelchen (Akupressurpflaster mit kleinen Samenkörnchen oder Metallkügelchen), Dauernadeln oder Magnete auf die entsprechenden Punkte geklebt werden. Diese ermöglichen es dem Patienten, die Punkte regelmäßig selbst durch sanften Druck zu stimulieren – beispielsweise bei akuten Schmerzen, innerer Unruhe oder Heißhungerattacken.

Indikationen laut WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ohrakupunktur als eigenständige Therapiemethode anerkannt und empfiehlt sie insbesondere bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden. Dazu zählen unter anderem:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen)

  • Erkrankungen der Atemwege (z. B. Asthma, chronische Bronchitis, Heuschnupfen)

  • Magen-Darm-Probleme (z. B. Reizdarm, Verstopfung, Übelkeit)

  • Urogenitale Beschwerden (z. B. Blasenentzündung, Zyklusstörungen, Libidoverlust)

  • Hautkrankheiten (z. B. Neurodermitis, Psoriasis, Ekzeme)

  • Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes, Gicht, Übergewicht)

  • Hormonelle Dysbalancen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Wechseljahrsbeschwerden)

  • Vegetative Beschwerden (z. B. Schlafstörungen, Erschöpfung, innere Unruhe)

  • Psychische Beschwerden (z. B. Angstzustände, depressive Verstimmungen, Suchterkrankungen)

Weitere Anwendungsbereiche

Darüber hinaus hat sich die Ohrakupunktur auch in anderen Bereichen etabliert, darunter:

  • Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion: Die gezielte Reizung von Sucht- und Appetitzentren im Ohr kann das Verlangen deutlich mindern.

  • Akute Schmerzbehandlung: Schnell wirksam bei Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen oder Gelenkbeschwerden.

  • Postoperative Begleitung: Zur Linderung von Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen nach Operationen.

  • Begleittherapie bei chronischen Erkrankungen: Unterstützung bei der Regulation des Immunsystems und bei psychosomatischen Leiden.

Ablauf und Behandlungsfrequenz

Die Behandlungsfrequenz wird individuell auf das Beschwerdebild abgestimmt. In akuten Fällen kann eine tägliche Behandlung über mehrere Tage hinweg sinnvoll sein, während bei chronischen Beschwerden oft ein Rhythmus von ein- bis zweimal wöchentlich über mehrere Wochen hinweg empfohlen wird. Ein kompletter Behandlungszyklus umfasst üblicherweise 6 bis 12 Sitzungen, kann aber bei Bedarf angepasst werden.

Sicherheit und Kontraindikationen

Die Ohrakupunktur gilt als besonders sanft, risikoarm und gut verträglich, auch für Kinder und ältere Menschen. Es gibt jedoch einige Kontraindikationen:

  • Lokale Entzündungen oder Verletzungen am Ohr

  • Bestimmte Hautkrankheiten im Ohrbereich

  • Schwangerschaft (in frühen Stadien, mit Vorsicht)

Vor jeder Behandlung erfolgt eine individuelle Anamnese und Untersuchung durch eine fachkundige TCM-Therapeutin oder einen erfahrenen Therapeuten, um die Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Fazit

Die Ohrakupunktur ist eine hochwirksame, ganzheitliche Methode, die sowohl körperliche als auch seelische Beschwerden lindern kann – oft mit erstaunlich schnellen Ergebnissen. Besonders für Menschen, die eine sanfte, aber tiefgreifende Alternative oder Ergänzung zur Schulmedizin suchen, bietet sie eine wertvolle therapeutische Möglichkeit. Durch ihre Vielseitigkeit, einfache Anwendung und hohe Erfolgsrate hat sich die Aurikulotherapie weltweit einen festen Platz in der integrativen Medizin gesichert.

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